Kurz vor dem Corona-Ausbruch Anfang 2020 wurde in unserem Kesha Child Welfare Center in Robertsganj, Sonbhadra, alles für den Start der „Keshwa Gurukul Schule“ und zweier Qualifizierungsprogramme vorbereitet. Die Lizenzen für diese Projekte hatten wir von der indischen Regierung erhalten. Für die Programme sollten staatliche Mittel bereitgestellt werden.
Die Pandemie hat alles gestoppt. Die Programme durften nicht starten. Im Frühjahr 2022 erhielten wir die Genehmigung zum Start des Schulprojekts. Wir haben mit fünf Schulkindern angefangen und sind seitdem stark gewachsen. Derzeit besuchen mehr als 80 Kinder die Keshwa Gurukul Schule. Leider gibt es derzeit keine staatlichen Mittel. Weitere Details zum Schulprojekt folgen im nächsten Bericht.
Trotz der Herausforderungen haben wir im Februar 2023 beschlossen, dass wir ab April auch mit der Berufsausbildung für (junge) Frauen im Schneiderhandwerk und in der Mode beginnen wollen. Wir verfügen über eine erstklassige Infrastruktur mit sehr guten Nähmaschinen und einem Schulungsraum für den Theorieunterricht. Wir sind sehr stolz und glücklich, bedürftigen Menschen in Sonbhadra diese Möglichkeit bieten zu können.
Im März wurde Frau Indu Singh als Trainerin und Frau Geeta Kumari als Assistentin eingestellt. Derzeit sind 25 Frauen registriert, davon 15 Mädchen mit Schulabschluss und 10 Frauen verheiratet. Jede Ausbildungsperiode dauert drei Monate mit vierstündigem Unterricht pro Tag. Danach kommen neue Frauen zum Training.
Anfang 2023 haben wir mit Mobilisierungstreffen mit Mädchen und Frauen aus den umliegenden Dörfern begonnen, um Zugang zu diesen kostenlosen Trainingseinheiten zu erhalten. Am Ende der Ausbildung steht eine praktische sowie eine theoretische Prüfung. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat der indischen Regierung.
Die meisten Frauen möchten nach Abschluss ihrer Ausbildung von zu Hause aus arbeiten und ein kleines Unternehmen gründen. Wir beraten sie, damit sie diese Ausbildung optimal zum Geldverdienen nutzen können. Dies hilft auch den Kindern in den Familien und ermöglicht ihnen den Schulbesuch. In den Familien mangelt es oft an Geld und die Kinder müssen arbeiten statt studieren.
Da es für das Skill-Programm derzeit keine staatliche Förderung gibt, müssen wir es vollständig selbst finanzieren. Ein Problem, das in Zukunft gelöst werden muss, ist, dass manche Frauen abends und nicht tagsüber zum Training kommen wollen, unser Zentrum aber um 19 Uhr schließt. Aber auch hierfür werden wir mit der Zeit eine Lösung finden.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, die dies alles ermöglicht.