Nepal

Upper Dolpo Bildungs-Initiative

Unser Engagement in Nepal

Im Februar 2016 unterzeichneten die Gründer der deutschen ‚HUMAN-Stiftung‘ und der nepalesischen ‚Dolpo Tulku Charitable Foundation‘ (DTCF) eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel, die Bildung in der Dolpo-Region in Nepal zu stärken.

Begonnen haben wir im Jahr 2016 mit dem Betrieb einer Winterschule, bevor dann in den Jahren 2019 und 2021 zwei weitere Schulen dazugekommen sind. Bildung in den Bergregionen im Himalaya ist immer eine große Herausforderung. Die Dörfer im Upper Dolpo liegen alle zwischen 3.500 und 4.000 Metern Höhe. Dennoch ist es wichtig, dass Schulen in den Bergdörfern zur Verfügung stehen, um auch diesen Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen.

Neben der über viele Jahre sehr gut etablierten und sehr vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der DTCF ist es wichtig, auch den persönlichen Kontakt zu allen Schulkoordinatoren und Lehrern in allen Schulen in Saldang, Nyisal und Lhuri zu haben. Das funktioniert sehr zielorientiert und kooperativ.

SCHULBETRIEB

Wir betreiben Winter- und Sommerschulen

SCHULBAU

Wir bauen eine Schule in Lhuri im Upper Dolpo

NOTHILFE-PROJEKTE

Wir helfen in Notsituationen

Schulen

Schulkinder

Menschen Nothilfe

Menschen med.Betreuung

Hier sind wir tätig

Bis 1993 war das Upper Dolpo Sperrgebiet und kann erst seitdem von Ausländern besucht werden. Das Dolpo grenzt im Norden an Tibet, ist einer von 77 Distrikten in Nepal. Es ist flächenmäßig mit knapp 8.000 km2 der größte Distrikt mit ca. 36.000 Einwohnern (im Upper Dolpo ca. 8.000 Ew.). Alle Dörfer unserer Schulen liegen über 3.700 Meter Höhe. 

Saldang, der erste Schulort ist in acht Tagen zu Fuß von Juphal erreichbar. Das Dolpo ist neben Humla der einzige Distrikt in Nepal ohne Straßen und Straßenanbindung. Nach weiteren fünf bzw. acht Stunden folgen die Orte Nyisal und Lhuri.
Um in das Upper Dolpo zu kommen, muss man 5.000 Meter hohe Pässe überwinden. Das Upper Dolpo gehört zu den abgeschiedensten besiedelten Bergregionen der Welt und ist bekannt für seine Wildheit und Einsamkeit. Dunai im Lower Dolpo ist der Sitz der Distriktverwaltung und hat ca. 3.000 Einwohner. Ab dem zweiten Tag der Wegstrecke nach Saldang gibt es die uns vertraute Infrastruktur wie Strom, Telefon und Internet nicht mehr. Viele Menschen sehen das Upper Dolpo als den eigentlichen Bewahrer der tibetischen Kernkultur an, da in Tibet die chinesische Regierung den Buddhismus und die tibetische Kultur zu zerstören versucht.

Die Dolpo-Pa – so werden die Bewohner im Upper Dolpo genannt – sind überwiegend in der Landwirtschaft tätig. Im Dolpo werden Kartoffeln, Mais, Weizen, Hirse, tibetische Gerste und lokale Ackerfrüchte angebaut. Die lokale Landwirtschaft ist lebensnotwendig, um auch über den langen Winter hinweg genügend Nahrung zu haben. Das Leben im Winter ist sehr hart.

Eine detaillierte Beschreibung aller Projekte kann als pdf-Datei runtergeladen werden (siehe Download-Button).

Saldang

Betrieb einer Winterschule

(Upper Dolpo)

 

Das Umfeld

Saldang hat ca. 600 Einwohner und ist ein relativ großer Ort. In Saldang gibt es auch die bekannte Samye Choeling Gompa (Kloster).
Die Schule liegt auf knapp 4.100 Metern Höhe.

Die Herausforderung

Wie in allen Bergdörfern ist es nicht selbstverständlich, dass die Kinder in die Schule gehen.
Manche Kinder gehen ins Kloster zum lernen, andere müssen zu Hause bei der Feldarbeit helfen.

Die Lösung

Wir bieten eine Winterschule an, damit die Kinder den Stoff vertiefen können, den sie im Sommer gelernt oder möglicherweise verpasst haben. Am Ende der Schulperiode absolvieren die Kinder eine Prüfung.

Unser Programm

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„Winterschule Saldang“: Seit dem Winter 2016 besuchen 60-70 Kinder, die neu gegründete Winterschule. Es gibt zwar in Nepal eine formale ‚Schulpflicht‘ von 5 Jahren, aber keinerlei Kontrolle darüber. In acht kleinen Räumen können die Kinder aus Saldang neben dem ‚Kindergarten/Spielgruppe‘ und der ‚Vorschule‘ die Klassen 1-6 besuchen.
Insgesamt gehen 80-90 Kinder in die Schule. Manche Familien verlassen im Winter die Region, daher ist die Anzahl der Schüler im Winter um 10-15% reduziert.

Was bewirkt unser Projekt für die Kinder und die Menschen in der Dolpo-Region?

Nyisal

Betrieb einer Winterschule

(Upper Dolpo)

 

Das Umfeld

Nyisal ist ein kleiner Ort mit ca. 40 Haushalten nördlich von Saldang auf 3.800 Metern Höhe gelegen. Die Yangjer Gompa ist eines der ältesten Klöster im Upper Dolpo. Der Ort liegt sehr abgelegen.

Die Herausforderung

Aufgrund der extremen Abgeschiedenheit der Dolpo-Region ist es sehr schwierig, das ganze Jahr über eine Grundbildung anzubieten. Die bestehenden Schulen haben keine angemessenen Unterrichtsmittel.

Die Lösung

Analog zu Saldang bieten wir eine Winterschule an. Auch hier geht es darum, den Stoff der Sommerschule zu vertiefen, aber auch die Kultur, die Geschichte und die tibetischen Traditionen zu wahren.

Unser Programm

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„Winterschule Nyisal“: Seit dem Winter 2019 besuchen ca. 45 Kinder, die neu finanzierte Winterschule durch die Unterstützung der HUMAN-Stiftung. Mit dem Ziel, die verbleibenden sechs Wintermonate zu nutzen und den Gesamterfolg der Ausbildung der Kinder zu verbessern, der im Sommer oft aufgrund der Haushalts- und landwirtschaftlichen Pflichten der Schüler leidet, sind die Bewohner in Nyisal sehr froh, dass ihre Kinder die Gelegenheit nutzen können.

Was bewirkt unser Projekt für die Kinder und die Menschen in der Dolpo-Region?

Lhuri

Bau und Betrieb einer Schule

(Upper Dolpo)

 

Das Umfeld

Lhuri ist ein kleiner Ort westlich von Nyisal und hatte viele Jahre keine Schule. Ein einheimischer Lehrer hat die Initiative ergriffen, um im Dorf wieder einen Schulbetrieb zu ermöglichen. Kinder aus Shungjer und Ke besuchen ebenfalls die Schule.

Die Herausforderung

Das alte Schulgebäude ist vollkommen zerstört und entspricht nicht mehr den Sicherheitsvorkehrungen für einen Unterricht.
Aus diesem Grund muss sowohl ein Schulbau als auch ein Schulbetrieb über viele Jahre sichergestellt werden.

Die Lösung

In den Jahren 2022 und 2023/2024 wird eine neue Schule erstellt inklusive aller erforderlichen sanitären Einrichtungen.
Es wird außerdem ein Schulbetrieb mit Nursery/Kindergarten bis zur Klasse 5 eingerichtet.

Unsere Programme

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„Schulbau Lhuri“: Im Januar 2022 haben wir beschlossen, ein neues Schulgebäude zu errichten. Der Bau wird 3-4 Jahre dauern, weil es nur begrenzt Möglichkeiten gibt, Holz zu bekommen. Der Schulkomplex wird aus mehreren Gebäudeteilen bestehen.
Ermöglicht wird die schnelle Umsetzung vor allem durch großzügige Spenden von Gaby und Matthias Wahl an die HUMAN-Stiftung. Die Schule wird in Gedenken an ihren verstorbenen Sohn Alexander Wahl errichtet.

„Schulbetrieb Lhuri“: Seit dem Jahr 2022 finanzieren wir den kompletten Schulbetrieb. Dazu gehört die Finanzierung der Gehälter der Lehrkräfte und einem Koch, die Beschaffung der Schulmaterialien und Schulkleidung, die Bereitstellung der Mahlzeiten für die Lehrkräfte, die Pflege und Wartung des Schulgebäudes und die gesamten – nicht unerheblichen – jährlichen Transportkosten der gesamten Waren von Kathmandu in das Upper Dolpo.

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Der Film „Schulen im Upper Dolpo“ zeigt in bewegten Bildern die Reise ins Upper Dolpo mit vielen Details zum Leben und dem Schulbetrieb. Außerdem wird über die Winterschulen in Saldang und Nyisal sowie den Bau und Betrieb der Schule in Lhuri berichtet.

Viel Spaß dabei!

Nothilfe-Projekte

Seit dem Start der Stiftungsprojekte hat es immer wieder einmal Unterstützungsbedarf gegeben, so zum Beispiel nach dem Erdbeben 2015, der Corona-Pandemie oder lokalen Ereignissen.
Die HUMAN-Stiftung ist nicht in der Lage, bei großen Naturkatastrophen flächendeckend zu helfen. Aber auf lokaler Ebene gibt es durchaus die Möglichkeit, punktuell Hilfe zu leisten. Diese Sonderprojekte wollen wir hier ganz kurz vorstellen.

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Lebensmittelhilfe während Covid-19

Im Jahr 2021 gab es im Upper Dolpo vermehrt Krankheitsfälle und die Grenzen zu China waren wegen Covid-Lockdown geschlossen. dadurch war kein Handel möglich. Für viele Familien reichten die Lebensmittel nicht aus. In einer Kooperation mit mehreren Organisationen in verschiedenen Ländern haben wir Medikamente und Lebensmittel in verschiedene Distrikte im Dolpo geschickt. Insgesamt konnten 755 Familien versorgt werden.

Einen ausführlichen Bericht zu dem Projekt gibt es hier.

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Erdrutsch und Flut in Mughu

Im Herbst 2022 – während unserer Reise ins Upper Dolpo – hat es in Nepal in verschiedenen Distrikten Erdrutsche, einen frühen und heftigen Wintereinbruch und Überschwemmungen gegebnen. Besonders betroffen waren einige Dörfer im Distrikt Mughu. Es gab über 60 Tote, viele Häuser sind zerstört. Wir helfen mit Lebensmitteln, Wellblechen für Notunterkünfte, Kleidung, Decken, Wasser. Betroffen sind ungefähr 300 Familien.

Einen ausführlichen Bericht zu dem Projekt gibt es hier.

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Erdbeben in Jajarkot

Im Herbst 2023 ereignete sich in der Gegend Jajarkot/Rukum ein Erdbeben mit der Stärke 5,7. Die Folgen dieses Erdbebens haben dazu geführt, dass die Bevölkerung obdachlos und dringend auf lebenswichtige Hilfsgüter zu Beginn der Wintermonate angewiesen war. Wir haben beschlossen für 600 Kinder und ältere Menschen warme Jacken und Mützen zu verteilen, damit sie besser über den Winter kommen.

Einen ausführlichen Bericht zu dem Projekt gibt es hier.

Zitate wichtiger Projektpartner

Was immer wir unternehmen, sollte auf das Wohl der anderen gerichtet sein und darauf etwas zu tun, das ihre Lage wirklich verbessert.

Dolpo Tulku Rinpoche

Buddhistisches Oberhaupt im Upper Dolpo und buddhistischer Lehrer

Ich hatte nie die Möglichkeit in die Schule zu gehen. Gerade deshalb ist es mir so wichtig, dass Kinder heute gute Möglichkeiten der Bildung in den Dörfern im Upper Dolpo erhalten.

Karma Dhondup Lama

Gründer der Shree Shelri Drugdra Schule in Saldang

Die Neugier der Kinder am Lernen und am Unterricht teilzunehmen, hat mich am meisten motiviert, die verwaiste Schule in Lhuri wiederzubeleben.

Dhawa Phuntsok

Schulkoordinator und Rektor der Schule in Lhuri

Es war der 16.August 2021, der unser bis dahin so glückliches Leben so dramatisch veränderte.

Alexanders bisher so ereignisreiches Leben mit vielen sozialen Kontakten und beruflichem Erfolg endete so tragisch als er im Alter von 41 Jahren völlig unerwartet an einer Lungenembolie verstarb.

Da Alexander während seines Studiums zwei Auslandssemester in Seoul absolvierte, nutzte er die Semesterferien zu Rucksackreisen durch China, Japan und es war vor allem Tibet, das ihn wegen der Mentalität der Einwohner und der Schönheit der Natur so sehr faszinierte. Nun war sein großer Traum, den er im Herbst realisieren wollte, nach Nepal zu reisen. Da wir durch Edith und Karlheinz immer über die Projekte der HUMAN-Stiftung informiert waren, wussten wir, dass die Stiftung auch in Nepal Schulen baut und betreibt.

Die Mitfinanzierung einer Schule in Lhuri  und der Gedanke, dass dadurch Kindern die Möglichkeit einer besseren Zukunft durch Bildung ermöglicht wird, hilft uns sehr den schmerzlichen Verlust und die Trauer um unseren einzigen und über alles geliebten Sohn zu lindern. Wir wissen, dass dies absolut im Sinne unseres Alexanders ist.

Wir danken Edith und Karlheinz ganz herzlich für ihr unglaublich bewundernswertes Engagement zur Unterstützung für Menschen In Armut und Not.

Gaby und Matthias Wahl,

in Gedenken an unseren verstorbenen Sohn Alexander

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